meta-IFiF

Online-Vernetzungstreffen der IFiF-Projekte

Am 17. und 18. April trafen sich über 50 Vertreter*innen der Projekte aus der BMBF-Förderrichtlinie „Innovative Frauen im Fokus“ (IFiF-Projekte) zu einem Online-Vernetzungstreffen.

Auf einem Laptop, der im Büro steht, läuft eine Videokonferenz.

Im Fokus des virtuellen Treffens standen Ergebnisse aus den Projekten – außerdem wurde in Workshops gemeinsam an den Themen Verstetigung und Transfer gearbeitet.

Gelingensbedingungen für Verstetigung

Das Thema Verstetigung der Ergebnisse und Produkte aus den geförderten Projekten ist für alle relevant. Dazu hielt Monica Hochbauer vom Metavorhaben der BMBF-Förderrichtlinie INVITE (INVITE-Meta) einen Vortrag. Ziel dieser Förderrichtlinie ist es, die Entwicklung und Nutzung digitaler Technologien in der beruflichen Bildung zu fördern. Das Metavorhaben INVITE-Meta untersuchte mit Hilfe von Literaturanalysen, Workshops und Online-Befragungen, welche Gelingensbedingungen und Hemmnisse es für die Verstetigung von Produkten aus den geförderten Projekten gibt.

Als empfehlenswerte Aktivitäten konnte Monica Hochbauer den IFiF-Projekten drei Denkanstöße mitgeben.

  • Eine nachhaltige (Eigen-)Finanzierung. Um dafür ein geeignetes Modell zu entwickeln, kann der Ansatz des Service-Ökosystem-Mapping (vgl. Robra-Bissantz et al., 2022) helfen.
  • Ein planvolles Vorgehen in Bezug auf Transfer – Transfer und Verstetigung sollten bereits bei der Antragstellung mitgedacht werden.
  • Partizipation und Vernetzung mit Stakeholdern und Nutzenden. Mit partizipativen Projektdesigns können z. B. Prototypen während der Projektlaufzeit getestet werden.

In der Diskussion mit den IFiF-Projekten wurde besonders die Relevanz der Kooperation mit Stakeholdern betont, die auch bei der Verbreitung der Ergebnisse und Produkte relevant sind. Außerdem wurde darauf hingewiesen, dass trotz Planung Flexibilität im Verstetigungskonzept wichtig ist, da sich die Bedingungen während der Projektlaufzeit ändern können.

Die Publikation kann hier runtergeladen werden.

Zwischenergebnisse aus den IFiF-Projekten

Fünf Projekte aus der Förderrichtlinie „Innovative Frauen im Fokus“ nutzten die Gelegenheit, den Vertreter*innen der anderen Projekte ihre Zwischenergebnisse zu präsentieren und gemeinsam zu diskutieren.

SiWaProf

Prof. Dr. Pamela Wicker und Dr. Katrin Scharfenkamp stellten Ergebnisse aus ihrem Projekt „Sichtbarkeit und Wahrnehmung von Professorinnen in den Disziplinen Sportökonomie, Sportmanagement und Sportsoziologie“ vor. Zentrale Erkenntnisse sind, dass Professor*innen als Vorbilder für Studierende von Männern und Frauen teilweise unterschiedlich wahrgenommen werden – Männer lassen sich eher von männlichen Vorbildern beeinflussen, wohingegen es bei Frauen weniger Unterschiede bei der Beeinflussung durch weibliche und männliche Vorbilder gibt. Außerdem wurden Ergebnisse einer Zitationsstudie vorgestellt, die die Zusammensetzung der Autor*innenschaft und ihre Auswirkung auf die Häufigkeit der Zitationen untersuchte.

Ausführliche Einblicke in die Projektergebnisse finden Sie auch im aufgezeichneten IFiF-Impulse-Vortrag.

#100TechFrauen

Das Projekt #100TechFrauen stellt die These auf, dass die Tech-Ökonomie mit ihren modernen Arbeitsweisen die Möglichkeitsräume insbesondere für Frauen erweitert. Das Anliegen des Projekts ist es, diese Räume auszuloten und Wege für Frauen in die Tech-Branche zu erschließen – mit dem Ziel, der Perspektive von Frauen im Entstehungs- und Gestaltungsprozess der Tech-Ökonomie Gehör zu verschaffen.

Dazu macht das Projekt Frauen aus der Tech-Branche in einem Online-Magazin sichtbar. Außerdem wurden erste Ergebnisse aus einer Interviewstudie vorgestellt.

Gender Award Gap

Viola Mambrey stellte Ergebnisse des Projekts GAP vor, das den Gender Award Gap in der Medizin untersucht. Die Literatur zeigt, dass Wissenschaftspreise vermehrt an Männer verliehen werden. Mit einer Online-Befragung von Mitgliedern medizinischer Fachgesellschaften untersuchte das Projekt, welche Rolle Preise in der Medizin spielen, welche Faktoren die Preisvergabe aus Sicht der Wissenschaftler*innen beeinflussen und ob es ein Problembewusstsein hinsichtlich der Ungleichverteilung zwischen den Geschlechtern gibt.

Erste Ergebnisse zeigen, dass Preise durchaus als relevanter Indikator für Anerkennung gesehen werden. Eine Benachteiligung bei der Preisvergabe von Frauen nehmen diese selbst deutlich stärker wahr als Männer. Das Projekt konnte allerdings auch feststellen, dass der Gender Award Gap in der Medizin in den letzten Jahren kleiner geworden ist.

Prof:inSicht

Das Projekt Prof:inSicht erforscht die Sichtbarkeit von Professorinnen an Hochschulen für angewandte Wissenschaft und entwickelt Handlungsempfehlungen, um diese zu steigern. Stefanie Urchs erläuterte in ihrem Vortrag zunächst das zugrunde liegende Sichtbarkeitskonzept. Das Projekt nennt dieses Konzept „doing visibility“, um zu betonen, dass damit das Zusammenspiel von Sichtbarkeitshandeln und Wahrnehmung in den Blick genommen wird, denn Sichtbarkeit entsteht erst, wenn sie wahrgenommen wird, ist also ein Zusammenspiel mehrerer Akteur*innen.

Das Projekt untersucht das Sichtbarkeitshandeln mit quantitativen, qualitativen und informatischen Methoden. Bei den bisher erzielten Ergebnissen zeigten sich Unterschiede in der Selbstwahrnehmung von männlichen und weiblichen Professor*innen. Von den befragten Männern wird die eigene Sichtbarkeit eher als selbstverständlich herstellbar eingeschätzt, wohingegen die Professorinnen das Herstellen von Sichtbarkeit als Herausforderung beschreiben und vom Kampf, wahrgenommen zu werden, berichten.

Die Ergebnisse des Projekts Prof:inSicht finden Sie im aufgezeichneten IFiF-Impulse Vortrag.

EXENKO Exzellenz entdecken und kommunizieren

Eva Wegrzyn und Dr. Lara Altenstädter präsentierten aktuelle Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt EXENKO - Exzellenz entdecken und kommunizieren, das sich mit Biases in der Leistungs- und Exzellenzwahrnehmung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern beschäftigt. Basierend auf den Erkenntnissen einer Interviewstudie mit Wissenschaftlerinnen und Akteur*innen der Hochschulkommunikation werden aktuell Workshops durchgeführt, in denen die Zielgruppen in einen Austausch über neue Möglichkeiten der Sichtbarkeit und Sichtbarmachung treten. Die Workshops bieten den Wissenschaftlerinnen Unterstützung bei der Erarbeitung eigener Wege zur gesellschaftlichen Sichtbarkeit und den Akteur*innen der Hochschulkommunikation die Möglichkeit, gendersensible Handlungsroutinen der Sichtbarmachung einzuüben.

EXENKO war im Februar unser Projekt im Fokus. Im Videointerview geben Prof. Dr. Ute Klammer und Eva Wegrzyn ausführliche Einblicke in das Projekt.

Workshops zur gemeinsamen Ansprache von Zielgruppen

Wie können wir unsere Projektergebnisse und -botschaften am besten an wichtige Zielgruppen kommunizieren und welche gemeinsamen Maßnahmen bieten sich dafür an? In drei Workshops wurden diese Fragen diskutiert und bereits gemachte Erfahrungen ausgetauscht. Die Workshops boten den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich auf die folgenden spezifischen Zielgruppen zu konzentrieren: Hochschulen, Fachgesellschaften/Hrsg. wissenschaftlicher Zeitschriften und Medienvertreter*innen. Auf diese Weise konnten zielgruppenspezifische Ansätze entwickelt und geschärft werden.

Verabschiedung und Ausblick

Die Veranstaltung schloss mit einem Ausblick auf die kommenden Veranstaltungen in der Förderrichtlinie „Innovative Frauen im Fokus“:

22. April 2024: IFiF-Impulse: Online-Vortrag zum Visibility Gap

24. April 2024: She Starts – Frauen können Gründung! Von meta-IFiF im Rahmen der Karrieremesse FEMWORX organisierte Diskussionsrunde zum Thema Gründung.

16. Mai 2024: Breaking the Bias – Finale der Westfälischen Erfinderinnen: Abschlussveranstaltung des IFiF-Projekts WE!

23. Mai 2024, IFiF-Impulse: Online-Vortrag zum Gender Citation Gap

07. Juni 2024: Konferenz „Gründerinnenfreundliche Hochschulen für Deutschland: Zukunft gestalten – Potenziale nutzen" des IFiF-Projekts InnoGründerinnen

10. und 11. September 2024: Vernetzungstreffen IFiF-vernetzt in München

Weiterführende Informationen

Die vorgestellten Zwischenergebnisse der IFiF-Projekte finden Sie auf den jeweiligen Projektseiten.