WE!

Vom Labor in den Mittelstand: Westfälische Erfinderinnen

Projektdetails

Aktuelles aus dem Projekt

Analyse der Potenziale und Sichtbarmachung innovativer Frauen in regionalen Innovationsökosystemen

Frauen gelten bis heute in einigen Innovationszusammenhängen als unterrepräsentiert und sind leider, bis auf einige Ausnahmen, wenig sichtbar. Damit wird eine Vielzahl von in Wissenschaft, Forschung und Innovation tätigen Frauen kaum wahrgenommen. Die Vorbild- und Promotorinnen-Funktion von sichtbaren Frauen, insbesondere auch im für die eigene Orientierung wichtigen regionalen Umfeld, bleibt somit aus.

Um Ansatzpunkte und Instrumente zu entwickeln, die zu einer erhöhten Sichtbarkeit innovativer Frauen in regionalen Innovationssystemen (und darüber hinaus) beitragen, gilt es, Wissenslücken zu innovationsbezogenen Strukturen aus einer Genderperspektive zu schließen und die Rolle(n) der in regionalen Innovationsökosystemen tätigen innovativen Frauen besser zu verstehen.

Forschungs- und Umsetzungsmaßnahmen verschiedener Disziplinen bauen aufeinander auf

Hier setzt das Projekt WE! an. Über die Projektlaufzeit von drei Jahren verzahnt das interdisziplinäre Projektteam Forschungs- und Umsetzungsmaßnahmen. Zunächst werden die exemplarisch untersuchten regionalen Innovationsökosysteme Münsterland und Ruhrgebiet systematisch im Hinblick auf geschlechtsbezogene Faktoren analysiert, und die innovativen Frauen in diesen regionalen Innovationsökosystemen in den Blick genommen. Mit auf den Forschungsergebnissen aufbauenden professionellen Kommunikationsstrategien und -maßnahmen trägt WE! bis zum Ende des Förderzeitraums ganz konkret zu einer vermehrten Bekanntheit und Wahrnehmung innovativer Frauen und ihrer Leistungen in Ruhrgebiet und Münsterland bei. Dies soll die Strahlkraft für andere (potenzielle) Innovator*innen in der Region erhöhen und dazu anleiten, dass Innovator*in sein auch für andere Personen als Karriereziel wahrgenommen wird.

Ein Werkzeugkoffer dient der Übertragbarkeit auf andere Regionen

Da es sich um ein Pilotvorhaben handelt, das zur Nachahmung animieren soll, werden die gewonnene Erkenntnisse in einem „Werkzeugkoffer zur Sichtbarmachung innovativer Frauen“ aufbereitet. Dieser soll andere Akteur*innen deutschlandweit dabei unterstützen die Instrumente passgenau zu adaptieren und als Grundlage für weitere Initiativen zur Steigerung der Sichtbarkeit innovativer Frauen dienen.

Alles auf einen Blick

Das Forschungsprojekt wird von einem interdisziplinären Team aus drei Professor*innen (Prof.'in Dr. Kerstin Ettl, Prof.'in Dr. Julia Frohne, Prof. Dr. Bernd Kriegesmann) sowie drei wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen (Raphael Brüne, Clara Meyer zu Altenschildesche, Julia Voß) verantwortet. Das Projekt bündelt die Expertise des Fachbereichs Wirtschaft und Informationstechnik am Campus Bocholt, des hochschuleigenen Instituts für Innovationsforschung und -management mit Sitz in Bochum, sowie des hochschuleigenen Instituts für Journalismus und Public Relations am Campus Gelsenkirchen.

Im Projekt WE! Generieren wir Wissen zu innovations- und medienbezogenen Strukturen, die die Sichtbarkeit von innovativen Frauen beeinflussen. Durch Kommunikationsmaßnahmen wird zu einer vermehrten Bekanntheit und Wahrnehmung innovativer Frauen in Ruhrgebiet und Münsterland beigetragen. Dies soll andere Frauen ermutigen, ähnliche (innovative) Karrierewege einzuschlagen. Die Erkenntnisse werden im Rahmen eines Werkzeugkoffers so aufbereitet, dass sie andere Regionen bei der Sichtbarmachung von Innovatorinnen unterstützen können. 

Dem Projekt WE! liegt ein breiter Innovationsbegriff zugrunde, der Produkt- und Verfahrensinnovationen, sowie auch Dienstleistungs- und soziale Innovationen berücksichtigt. Wir erforschen somit Frauen in diversen innovativen Positionen: z.B. Forscherinnen, Gründerinnen, Spezialistinnen in der Wirtschaft oder Initiatorinnen in sozialen Bereichen. Mit dem Projekt adressieren wir daher hochschulinterne (Studierende, wissenschaftliche Mitarbeitende, Professor*innen und Alumni) und hochschulexterne (mittelständische Unternehmen, regionale Medien sowie weitere öffentliche und wirtschaftliche Multiplikator*innen) Zielgruppen.

Der Innovationskontext wird mit Hilfe von Interviews mit Medien- und Innovationsexpert*innen sowie durch die Beschreibung der Innovationsökosysteme analysiert. Anschließend wird die Rolle der innovativen Frauen über Interviews, eine soziale Netzwerkanalyse sowie eine quantitative Befragung näher untersucht. Aufbauend auf den Erkenntnissen werden anschließend übertragbare Maßnahmen zur Verbesserung der Sichtbarkeit innovativer Frauen in den regionalen Innovationskontexten modellhaft entwickelt, erprobt, hinsichtlich der erzielten Wirksamkeit evaluiert und für andere Regionen über einen „Werkzeugkoffer“ aufbereitet und nutzbar gemacht.

Julia Voß, Clara Meyer zu Altenschildesche und Prof. Dr. Kerstin Ettl von WE! haben die Ergebnisse aus Interviews mit Medien- und Innovationsexpert*innen zusammen getragen. Der Artikel „Ich sehe was, was du nicht siehst“ – weibliche (Un-)Sichtbarkeit in Innovationskontexten steht hier zum Download bereit. www.duepublico2.uni-due.de

Auf der Website finden Sie Geschichten über Innovatorinnen und Erfinderinnen, die ihren Werdegang, ihre Erfahrungen und ihre Ideen teilen. Außerdem gibt es den Podcast des Projekts „(K)eine von vielen“. In diesem Podcast spricht die Wissenschaftsjournalistin und Podcasterin Luisa Pfeiffenschneider jeden Monat mit einer Frau aus dem Münsterland oder dem Ruhrgebiet.
www.westfaelische-erfinderinnen.de